Wett- und Betrugsvorwürfe in NBA US-Stars geben Reisepässe ab und setzen Haus als Kaution ein
24.10.2025, 11:24 Uhr
Terry Rozier beim Verlassen des Gerichtsgebäudes.
(Foto: dpa)
Ihre Jobs als Trainer der Portland Trail Blazers und Profi bei den Miami Heat sind Chauncey Billups und Terry Rozier fürs Erste los. Noch wichtiger aber: Nach ihren Verhaftungen wegen Betrugsvorwürfen sind sie wieder freigelassen worden. Das Verfahren beginnt jedoch gerade erst.
Der im Rahmen von Ermittlungen wegen illegalen Glücksspiels festgenommene NBA-Headcoach Chauncey Billups (Portland Trail Blazers) und Profi Terry Rozier (Miami Heat) sind vorerst wieder auf freiem Fuß. Die beiden wurden jeweils unabhängig voneinander einem Gericht vorgeführt und gegen Zahlung einer Kaution freigelassen. Billups und Rozier werden unterschiedliche Fälle illegalen Glücksspiels vorgeworfen.
Billups wurde nach seinem Erscheinen vor einem Bundesgericht in Portland gegen Kaution freigelassen, er muss am 24. November vor ein Bundesgericht in New York treten. Rozier erschien vor einem Bundesgericht in Orlando, wo er nach dem Saisonauftakt seines Teams festgenommen worden war. Er habe laut Richter Robert Norway sein Haus in Florida als Kaution hinterlegen müssen und soll am 8. Dezember ebenfalls vor einem Gericht in New York erscheinen. Neben der Zahlung einer Kaution mussten beide ihre Reisepässe abgeben, um freigelassen zu werden.
Die Festnahmen der beiden durch das FBI hatten am Donnerstag für Aufsehen gesorgt. Billups werde mit illegalen Pokerspielen unter Beteiligung der Mafia in Verbindung gebracht, hatte FBI-Direktor Kash Patel erklärt. Rozier und der ehemalige NBA-Spieler Damon Jones seien im Zusammenhang mit verbotenen Sportwetten verhaftet worden.
Die NBA hatte den Behörden bereits Unterstützung bei der Aufklärung zugesichert, in einer Stellungnahme hieß es: "Wir nehmen diese Vorwürfe äußerst ernst. Die Integrität unseres Spiels hat für uns weiterhin höchste Priorität." Sowohl Billups als auch Rozier mussten ihre Teams umgehend verlassen.
NBA-Untersuchung hat kein Fehlverhalten bei Rozier finden können
Billups war vor seiner Trainerkarriere schon als Spieler ein Star - der Meister von 2004 mit den Detroit Pistons gehört der Ruhmeshalle der Elite-Basketballliga an. Wer der Staatsanwaltschaft glaube, der glaube auch, dass Billups "sein Vermächtnis als Hall-of-Fame-Spieler, seine Reputation und seine Freiheit riskieren würde", sagte sein Anwalt Chris Heywood. "Er würde all das nicht aufs Spiel setzen, schon gar nicht für ein Kartenspiel."
Dem 49-Jährigen und 30 anderen Personen wird betrügerisches Pokern unter Beteiligung der Mafia vorgeworfen. Andere Spieler, die laut Ermittlern nichtsahnend an speziell organisierten Promi-Kartenspielen etwa mit Billups oder dem ebenso angeklagten Ex-Cleveland-Cavaliers-Profi Damon Jones teilgenommen hätten, sollen um mindestens sieben Millionen Dollar betrogen worden sein, hieß es.
Rozier und anderen Beschuldigten werden derweil Insiderwetten zur Last gelegt. Unter anderem seien interne Team-Informationen an Leute verraten worden, die daraufhin Wetten abschlossen. Auch hätten Spieler bewusst ihre Leistung auf dem Platz manipuliert, um hohe Wetterlöse zu generieren. Roziers Anwalt Jim Trusty sagte, sein Mandant sei kein Zocker. Er kritisierte die Behörden für die Festnahme, mit der sie den Spieler öffentlich hätten vorführen wollen. Rozier war in einem Shirt seines Ex-Teams Charlotte Hornets, Handschellen und Fußfesseln vor Gericht erschienen.
Gegen Rozier hatte es bereits im März 2023 Ermittlungen der Liga wegen auffälliger Wetten von anderen Personen gegeben, bei denen es um die Zahl seiner erwarteten Punkte, Rebounds und Vorlagen in einem Spiel ging. Rozier hatte die fragliche Partie frühzeitig verlassen und eine Verletzung als Grund angegeben. Ein Fehlverhalten wurde ihm damals nicht zur Last gelegt. Die Anklage behauptet, dass über 200.000 US-Dollar an Roziers Wohnsitz geliefert wurden, nachdem die Wetten ausgezahlt worden waren.
Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa